2013-10-20

Kommentare in PowerPivot

Beim Arbeiten mit PowerPivot kommen Sie schnell an den Punkt, wo Sie DAX Ausdrücke schreiben. Entweder um einer Tabelle eine berechnete Spalte hinzuzufügen oder um ein Measure (in Excel 2013 ein „berechnetes Feld“) zu erstellen. Die ersten Ausdrücke sind einfach und schnell geschrieben. In meinem Fall wurden sie jedoch bald komplexer (Ja, es macht viel Freude, mit immer neuen Measures den Fachanwendern maßgeschneiderte Pivot-Tabellen zu liefern!) und ich suchte nach einer vermeintlich selbstverständlichen Möglichkeit: Kommentare sollten die verschachtelten Ausdrücke besser lesbar machen.

Das Problem: PowerPivot erlaubt keine Kommentare in DAX Ausdrücken


Das ist schade und wird hoffentlich in künftigen Versionen möglich sein. Beim Suchen nach Alternativen bin ich auf die Möglichkeit gestoßen, Kommentare zu Spalten und Measures hinzuzufügen. Etwas versteckt finden Sie diese Möglichkeit, wenn Sie im PowerPivot Fenster mit der rechten Maustaste auf eine Tabellenspalte klicken und die Funktion „Beschreibung“ auswählen.

Hinzufügen einer Beschreibung zu einer berechneten Spalte

Die gleiche Funktion gibt es auch für Measures. Allein: was nützen diese Kommentare? Sie werden nirgendwo in der Benutzeroberfläche eingeblendet (z.B. als Tooltip). Chris Webb hat in einem Blog beschrieben, wie sich die Kommentare mit Hilfe von Dynamischen Verwaltungssichten abfragen lassen, aber das ist noch ein wenig rudimentär. Da kann ich mir für künftige Versionen viele Verbesserungen vorstellen.

Zurzeit gibt es anscheinend nur eine Möglichkeit, Kommentare so zu hinterlegen, dass sie gut sichtbar sind.


Nämlich ganz einfach, indem Sie im Formelbereich anstelle einer Measure-Definition einen freien Text schreiben. Die einzige Einschränkung ist, dass die Zeichenfolge := nicht in diesem Text vorkommen darf.


Sie können Kommentare in Formelfeldern hinterlegen

 

Der Kommentar fällt durch die automatisch vergebene kursive Schrift auf. Ein Klick darauf zeigt den Kommentartext im Formelbereich an. Das funktioniert und wird auch offiziell von Microsoft unterstützt.


Tipps für lange Formeln und Kommentare

Je länger die DAX Formeln (oder die Kommentartexte) werden, desto unübersichtlich gestaltet sich die Bearbeitung der Texte in dem kleinen, einzeiligen Formeleditor. Glücklicherweise gibt es eine kleine unscheinbare Schaltfläche rechts des Formeleditors, mit der sich die einzeilige in eine mehrzeilige Anzeige umschalten lässt.

Diese Schaltfläche vergrößert den Bereich des Formeleditors

Auf diese Weise haben Sie viel Platz, um auch längere Formeln strukturiert darzustellen.

So lassen sich auch längere DAX Ausdrücke übersichtlich bearbeiten


Die einzige kleine Hürde, die es jetzt noch zu nehmen gilt: Wie fügen Sie in diesem Editor einen Zeilenumbruch hinzu? Es ist die Tastenkombination [Shift] + [Eingabe].
Wie Sie DAX Ausdrücke automatisch formatieren lassen, habe ich in diesem Blog-Beitrag bereits einmal beschrieben.

2013-09-06

Vom Ingenieur zum Business-Analysten – ein logischer Schritt

Wenn Ingenieure und andere Spezialisten wie Softwareentwickler oder Datenbankspezialisten 10 Jahre und länger ihre Frau oder ihren Mann stehen, dann verändert sich ihr Berufsbild nach und nach. Einige werden zu Projektmanagern. Schließlich brauchen technische Projekte eine starke Führung und wer könnte das besser leisten als jemand mit Erfahrung und Weitblick?

Doch nicht jeder ist mit der Rolle des Projektmanagers glücklich, sondern möchte lieber weiterhin als "Senior Experte" sein gereiftes Fachwissen in Projekte einbringen, jüngere Kollegen anleiten und ins Team integrieren und darüber hinaus das Projekt mit dem Blick aufs Ganze in den richtigen Bahnen halten. Eine Stärke dieser erfahrenen Spezialisten ist, dass sie den Projektnutzen für das Unternehmen im Auge haben und mit vielen früheren Projekten im Rücken die Schnittstellen eines neuen Projekts zu den bestehenden Strukturen besser verstehen. Aufgrund ihrer Erfahrungen analysieren sie unwillkürlich mögliche Schwachstellen und decken Lücken in den Konzepten auf. So arbeiten Senior Experten als Business-Analysten – unabhängig von ihrem offiziellen Titel. In dieser Rolle sind sie ein wichtiger Erfolgsfaktor für alle Arten von Projekten in Unternehmen weltweit.

Mir ging es genauso. Nach fast 20 Jahren Arbeit als Softwareentwickler und Datenbankspezialist habe ich dann sogar noch herausgefunden, dass es einen Weg gibt, die bereits erworbenen Fähigkeiten ganz systematisch einzusetzen und sich über die eigene Rolle noch besser klar zu werden, ja, dass es sogar möglich ist, mit einem Zertifikat diese Kompetenz zu dokumentieren. Es ist das CBAP® Zertifikat, eine Abkürzung für "Certified Business Analysis Professional". In einem Vorbereitungsseminar der masVenta Business GmbH wurde mir klar, dass ich aufgrund meiner Berufserfahrung bereits über einen Großteil des erforderlichen Wissens verfügte und dass ich viele der prüfungsrelevanten Techniken bereits selbst angewendet hatte. Ähnlich wie ich hatten alle Teilnehmer dieses Seminars ihre Aha-Erlebnisse, als es darum ging, die Wissensgebiete des BABOK®, des "Business Analysis Body of Knowledge", zu erschließen und systematisch aufzubereiten. Insofern liegt der persönliche Gewinn in der Einordnung und gezielten Nutzbarmachung des längst erworbenen Wissens. So kann ich nun in der Rolle des Business Analysten den Projektmanager besser unterstützen und wirkungsvoll dazu beitragen, "meine" IT-Projekte erfolgreich zu machen.

Das BABOK® sieht den Projektmanager und den Business Analysten als starkes Gespann: Der Projektmanager ist für die Termine und das Budget verantwortlich, quasi als Bundeskanzler, Finanz-, Außen- und Verteidigungsminister des Projektes in Personalunion. Der Business Analyst hingegen trägt die Verantwortung für die Inhalte und die Qualität, er ist also so etwas wie der Innen-, Forschungs- und Verkehrsminister des Projekts. Er prüft alle Anforderungen an eine Lösung daraufhin, welchen Nutzen sie dem Unternehmen bringen. Berücksichtigt man die unterschiedlichen Aspekte dieser anspruchsvollen Aufgabe – z.B. die Methodik zum Erfassen der Anforderungen, den Umgang mit Änderungen, die effektive Kommunikation mit den unterschiedlichen Beteiligten – wird schnell klar, dass nur „Seniors“, die selbständiges Arbeiten im Team gewöhnt sind, diesem hohen Anspruch gerecht werden können. 

Wenn Sie sich auch für diesen Entwicklungspfad interessieren, dann ist die erste deutschsprachige Konferenz für Business Analyse und Anforderungsmanagement, die am 11. Oktober in Salzburg stattfindet, der richtige Ort um sich zu orientieren, mit anderen Business Analysten auszutauschen und interessante Vorträge anerkannter Fachleute zu hören. Vielleicht treffen wir uns dort?

www.business-analyse-summit.com

2013-09-02

Daten aus Oracle nach PowerPivot importieren

Eine wesentliche Stärke von PowerPivot ist es, Daten aus unterschiedlichen Quellen für eine gemeinsame Analyse zusammenzubringen. Da viele Unternehmen Oracle Datenbanken einsetzen, unterstützt PowerPivot den Import aus diesen Datenbanken direkt. Allerdings merkt man bei größeren Tabellen bald, dass der von Microsoft bereitgestellte Oracle Treiber nicht der schnellste ist.

Die Lösung: Einsatz des OLE DB Treibers von Oracle


Einen aktuellen, performanten OLE DB Treiber kann man auf den Technet-Seiten bei Oracle herunterladen. Nachdem dieser installiert ist, sieht das Vorgehen so aus, wie in den folgenden Schritten dargestellt.

Schritt 1:
Wählen Sie als Datenquelle "Others (OLEDB/ODBC)"

Wählen Sie die Datenquelle "Others (OLEDB/ODBC)"

Schritt 2:
Benennen Sie die Datenquelle

Geben Sie der Datenquelle einen sprechenden Namen

Schritt 3:
Wählen Sie den OLE DB Provider "Oracle Provider for OLE DB"

Hinter diesem OLE DB Provider verbirgt sich der Oracle Treiber von Oracle

Schritt 4:
Geben Sie den Namen der Oracle Datenbank ein, zu der Sie eine Verbindung herstellen möchten

Hier geben Sie den Namen der Oracle Datenbank ein, wie er in der Datei TNSNAMES.ORA definiert ist

Schritt 5:
Wenn Sie Windows Authentifizierung verwenden möchten, spezifizieren Sie die Extended Property OSAuthent = 1 wie im folgenden Bild dargestellt.
Wenn Windows Authentifizierung nicht verwendet werden soll, geben Sie im Schritt 4 stattdessen einen Benutzernamen und ein Passwort ein.

So konfigurieren Sie Windows Authentifizierung

Ergebnis:
Der fertige Connection String (Verbindungszeichenfolge)


Diese Verbindungszeichenfolge ist das Ergebnis der vorherigen Schritte

Sie werden feststellen, dass auf diese Weise Daten aus Oracle Datenbanken deutlich schneller nach PowerPivot importiert werden. In unserem Umfeld erfolgt der Import nun 5- bis 8-mal schneller als mit dem Microsoft Treiber für Oracle Datenbanken.